Franziska Möbius 2006

Malerei
Ausstellungseröffnung: 29. April 2006, ab 11:00 Uhr

ARTYCON Ausstellungsraum Wilhelmsplatz 2, 63065 Offenbach

Die Leipziger Künstlerin, Franziska Möbius, hat das zentrale Thema ihrer Malerei aus der Videokunst entwickelt, mit der sie sich intensiv befaßt hat. Die beweglichen Bilder des Videofilms setzt sie in simultan nebeneinander stehende, zweidimensionale Abbildungen um. Die einzelnen Bewegungen, wie Umdrehen, zur Tür hinausgehen oder unschlüssig auf der Stelle treten, werden Szene für Szene in mehereren Lagen auf Papier bzw. Leinwand fixiert.


Franziska Möbius 2006 Rotes Kleid, 2006 Mischtechnik auf Papier

Und obwohl nur die Einzelfigur innerhalb ihres festen Bewegungsablaufes dargestellt ist, scheint sie sich zu vervielfältigen. Sie steht plötzlich in Gruppen zusammen, deren einzelne Individuen untereinander kommunizieren wollen. Die Figur erhält in dem sie umgebenden Raum eine neue Bedeutung: Die Verschachtelung mehrerer Räume ineinander wirkt wie das Aufblitzen eines kurzen Eindrucks, wie eine Erinnerung, das Aufwachen aus einem Traum.

Abbildung Kunstwerk Franziska Möbius
Frau am Schreibtisch, 2006 Mischtechnik auf Papier

Franziska Möbius taucht ihre Bilder in eine lichte, warmtonige Farbigkeit, die eine fast lyrische Atmosphäre entstehen läßt. Sie benutzt vorwiegend Aquarellfarben aus eigener Herstellung auf wenig saugfähigem Papier, durch Wegwischen entstehen Überlagerungen. Die Figur tritt als rauschhafte Bewegung in den sie umgebenden Raum und geht über in eine scheinbare Irrealität. Die so entstandene Szenerie täuscht die menschliche Wahrnehmung, sie führt den Betrachter ins Innerste der eigenen menschlichen Emotionen und Erinnerungen. Manche Figuren haben den Bildraum bereits längst wieder verlassen, aber man spürt, dass sie dort waren. Franziska Möbius‘ Bilder haben keine Titel, sie lassen dem Betrachter Raum und Zeit für Persönliches.


Roter Vorhang, 2006 Mischtechnik auf Papier

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