Kaleidoskopien
Jürgen Lecher

Fotografie

Fotografische Arbeiten

Das Wort Kaleidoskop stammt aus dem Griechischen und bedeutet: schöne Formen sehen.

Konkret lauten die drei Worte καλός kalós „schön“, εἶδος eidos „Form, Gestalt“ und σκοπεῖν skopéin „schauen, sehen, betrachten“ (Wikipedia). Und so wie wir als Kinder fasziniert durch eine Röhre aus Pappe schauten, staunend über die immer neu entstehenden symmetrischen Muster, schaut Jürgen Lecher durch das Okular der Kamera auf Gebäude und Landschaften, zerlegt sie in einzelne Bilder, um dann mit einem Dreh eine andere Wirklichkeit zu erzeugen, eine neue Geschichte zu erzählen. Seine Panoramen entstehen aus Einzelaufnahmen, dekonstruktiven Bildsplittern, die gleichsam Stück für Stück den Betrachtungsgegenstand abtasten – vertikal und horizontal, und dann aus den verschieden Perspektiven eine Rekonstruktion erstellen, die viele neue Details entblößt.

Der diplomierte Geologe, der seit Mitte der neunzehnhundertachtziger Jahre als freier Fotograf tätig ist, benutzt für seine künstlerische Arbeit nach wie vor die analoge Bildherstellung. So setzen sich die Panoramen aus in der Dunkelkammer gefertigten feinen schwarz-weiß Barytabzügen zusammen. Es entstehen Unikate, die sich noch dazu gestalterischer Beliebigkeit entziehen. Keine Farbflächen oder grelle Punkte lenken vom Betrachtungsgegenstand ab.

In seinen Reisebildern, die paarweise zusammengestellt sind, wobei der zeitliche Kontext den Bildern entzogen ist, erzählt jedes Bildpaar für sich eine eigenständige Geschichte. In der Komposition verdichtet sich, mit einer Verortung in eine Landschaft, eine Szenerie, der Erzählstrang zu einer neuen Bedeutungsebene. Im Zusammenspiel werden zarte Risse in oft harmonischen Suites überdeutlich. Trotz des „liebevollen“ Blicks auf dieMenschen in ihrer fragilen Existenz möchte Jürgen Lecher nicht über ihre Sorgen und Nöten hinwegsehen.

Thomas Lemnitzer 2023

Vernissage am Samstag, 09.12.2023 von 11 bis 15 Uhr
Weitere Termine nach Vereinbarung unter Telefon 069-83008685 oder 0179-1065469
Finissage am Samstag, 13.01.2024 von 11 bis 15 Uhr

Galerie Artycon Wilhelmsplatz 2 63065 Offenbach

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